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BENBINO | Print your Product
AUS DEM LEBEN

MEIN PERSÖNLICHER WEG BIS ZU MEINEM ONLINE-BUSINESS

Willkommen in meinem virtuellen „Wohnzimmer“ – nehmt Platz, denn heute wird es etwas ausführlicher. 😉

Auch mehr als zwei Jahre nach der Schließung meines Onlineshops erreichen mich immer noch zahlreiche Anfragen, vor allem von Frauen, die wissen möchten, wie ich mein Business gestartet habe, was mich zur Gründung des Shops bewogen hat und wie ich es geschafft habe, die Herausforderungen eines Onlineshops mit einem kleinen Kind zu meistern.

Heute möchte ich allen Interessierten meinen Weg zum eigenen Online-Business schildern. Vom ersten Schritt an habe ich diesen Weg allein beschritten – ohne Programmierer oder fachliche Unterstützung. Und eines kann ich mit Sicherheit sagen: Einfach und bequem war es nie!

DIE IDEE

Die Idee, einen Onlineshop zu gründen, kam mir nach der Geburt unseres Sohnes. Bis dahin war ich in einer Vollzeit-Festanstellung beschäftigt und genoss nach der Geburt drei Jahre Erziehungsurlaub – damals hieß es noch so. Plötzlich war alles anders: Mein Tagesablauf richtete sich voll und ganz nach dem Baby. Doch nach einigen Monaten stellte sich eine gewisse Routine ein. Jede Mutter weiß: Disziplin, Planung und Struktur ist mit Kleinkind alles!

Mein Mann war beruflich fast jede Woche im Ausland – und das nicht nur in nächster Nähe, sondern in Korea, Saudi-Arabien, Venezuela oder Kolumbien und wie die Länder alle heißen. Die Woche über war ich also quasi alleinerziehend. Nach einer Weile stellte sich bei mir eine Art Boreout ein. Haushalt, Kind, Eltern-Kind-Kurse, Muttitreffen etc. – das füllte mich einfach nicht aus. Ich suchte eine neue Herausforderung und fand sie in der Möglichkeit, im Homeoffice für meinen Arbeitgeber zu arbeiten. Eine große Ausnahme Anfang der 2000er! Doch für mich die perfekte Lösung: Vormittags und nachmittags Zeit für unser Kind, Spielgruppen und Haushalt, abends Arbeit, sobald unser Sohn schlief. Es erforderte ein enormes Maß an Disziplin von mir, war aber ideal für mich.

Nach den drei Jahren Erziehungsurlaub wollte ich gerne in Teilzeit an meinen Arbeitsplatz zurückkehren, doch mein Arbeitgeber bot mir nur eine Vollzeitstelle an. Zunächst war ich enttäuscht, doch im Nachhinein war es ein Glücksfall. Denn genau das brachte mich auf den Weg, mich mit einem Onlinebusiness selbständig zu machen.

VOM NÄHBLOG ZUM EIGENEN ONLINESHOP

Damals nähte ich viele Kleidungsstücke für unseren Sohn selbst und führte einen Nähblog. Im Winter entwarf ich personalisierte Halstücher statt Schals, die schnell bei anderen Müttern Anklang fanden. Immer wieder wurde ich gefragt, ob ich nicht auch für andere Kinder solche Tücher anfertigen könnte. So begann ich, meine Halstücher über die damalige Plattform Dawanda (heute Etsy) zu verkaufen. Die Idee für meinen eigenen Onlineshop war geboren!

Abends, wenn unser Sohn schlief, eignete ich mir Wissen an: Open Source, E-Commerce, Hosting, HTML, Steuerrecht – alles war Neuland für mich. Oft fragte ich mich: „Schaffe ich das? Ist das das Richtige für mich?“ Doch ich wollte nicht irgendeinen Job machen, der mich nicht erfüllt. Und ich wollte nicht nur Mutter und Hausfrau sein – auch meine Altersvorsorge hatte ich im Blick.

DER ONLINESHOP NIMMT GESTALT AN

Mit genügend Wissen und familiärem Rückhalt wagte ich den Schritt in die Selbständigkeit. Ich kaufte mir die Domänen benbino.de und benbino.com, meldete mein Gewerbe an, installierte ein Shopsystem und brachte mir selbst Programme wie Photoshop und Illustrator bei. Bald verkaufte ich nicht nur Halstücher, sondern auch personalisierte Krabbeldecken und Kissen. Doch der Erfolg brachte neue Herausforderungen: Die Produktion nahm so viel Zeit in Anspruch, dass ich irgendwann Nachtschichten einlegen musste. Die Arbeit wurde mir mit Kleinkind zu viel.

SOCIAL MEDIA ALS UMSATZTREIBER

Parallel zum Shop startete ich ein Facebook-Konto, doch die Plattform lag mir nie. Dann kam Instagram – endlich eine Plattform, die mir zusagte! Später folgte Pinterest. Diese beiden Kanäle wurden essenziell für meinen Umsatz: Mehr als 70 % meiner Verkäufe generierte ich hier. Wichtig sind dabei nicht die Likes, sondern die Reichweite, die Klickzahlen, die tägliche Präsenz.

NEUAUSRICHTUNG MEINES SHOPS

Die Näherei nahm für mich persönlich mit Kleinkind, dem ich natürlich mit all seinen Bedürfnissen unbedingt gerecht werden wollte, zu viel Zeit in Anspruch, also musste eine Alternative her. Ich wagte mit meinem Shop einen Schlenker zu Kindergeburtstags-Zubehör, doch das erfüllte mich nicht, weil es für mich ein reiner Handel war und nichts mit Kreativität und eigenem Schaffen zu tun hatte. Die Sparte allerdings interessiert mich schon. Dann kam der Zufall ins Spiel: Unsere alte Ölheizung wurde durch eine Gasheizung ersetzt, ein Raum im Keller wurde frei – mein neues Atelier war geboren!

Fast zeitgleich stieß ich auf eine Reportage über einen britischen Anbieter personalisierter Heliumballons. In Deutschland gab es das bis dato noch nicht – meine neue Geschäftsidee war geboren! Ich knüpfte Kontakte, besuchte Schulungen, programmierte personalisierbare Tools für meinen Onlineshop und startete mit meiner „Ballonpost“. Die Idee war ein voller, durchschlagender Erfolg für mein Business!

WACHSTUM UND PARTNERSCHAFTEN

Meine Ballons “flogen” durch ganz Deutschland – zu Privatkunden, Firmen, Messen und Werbeveranstaltungen. Ich wollte mehr! Eines Tages ergab sich eine Kooperation mit dem größten deutschen Online-Brautmagazin in Berlin. Zwischen der Inhaberin und mir entwickelte sich eine wunderbare Zusammenarbeit. Gemeinsam entwarfen wir personalisierte Produkte für den Hochzeitsmarkt und für andere Feierlichkeiten – Ballons, Platzkarten, Cake Topper, Willkommensschilder uvm. Mein Business wuchs auf ein Niveau, von dem ich immer geträumt hatte.

EINE UNERWARTETE WENDUNG

Ende 2020 blieb die Welt für mich stehen: Meine Mutter verstarb. In dieser Zeit musste ich schwierige, persönliche Entscheidungen treffen und meinen Shop nach fast 20 Jahren von einem Tag auf den anderen schließen. Es war eine herausfordernde Phase, in der mich Lieferanten und Dienstleister mit viel Verständnis begleiteten.

NEIDER UND KRITIKER

Mit dem Erfolg kommen oft auch die Neider. Während meiner Zeit als Bloggerin und Unternehmerin wurde mein Weg von Menschen, die mich nicht oder nur wenig persönlich kannten, immer wieder infrage gestellt. Es gab Menschen, die alles besser wussten, die sich über meine Arbeit lustig machten oder behaupteten, es würde sich doch eh nicht lohnen. Kommentare wie “Wer kauft denn sowas?”“Das liest doch keiner!” … “Der Shop bringt doch eh nichts ein!”“Damit kann man doch nichts verdienen.” … waren an der Tagesordnung und dauern bis heute an.

Es geht diesen Menschen nie um die Sache, sondern immer um die Person dahinter. Sie versuchen nicht, konstruktive Kritik zu äußern oder wertvolle Impulse zu geben – ihr Ziel ist es, uns kleinzumachen, uns zu verunsichern und uns bestenfalls zu schaden. Warum? Weil unser Mut, unsere Leidenschaft und unser Erfolg ihnen den Spiegel vorhält. Am Ende zählen nicht die Meinungen derjenigen, die selbst nichts wagen, keinen Ehrgeiz besitzen oder lieber über andere urteilen, statt an ihren eigenen Zielen zu arbeiten.

Entscheidend für mich sind meine Leidenschaft, meine Vision und die Freude an meiner Arbeit. Jeder ist für sein Leben und das, was er daraus macht, selbst verantwortlich und niemand sonst.

MEIN FAZIT: ALLES IST MÖGLICH!

Mit diesem Blogpost möchte ich all denen von euch, die mir geschrieben haben, zeigen: Alles ist möglich! Wenn ihr eine Idee habt, traut euch! Selbständigkeit bedeutet viel Arbeit, Mut, Disziplin und einen langen Atem. Ihr werdet Höhen und Tiefen erleben, viel Neues lernen und euch immer wieder fragen, ob ihr weitermachen wollt. Doch am Ende lohnt sich jeder einzelne Schritt, denn ihr baut etwas auf, das euch erfüllt.

Ich bin stolz auf meinen Weg, auf all die Misserfolge, aus denen ich gelernt habe und auf all die Erfolge, die ich feiern durfte. Mein Business war mehr als nur ein Job – es war meine Leidenschaft. Und wer weiß? Vielleicht ist das nächste Kapitel meiner Unternehmergeschichte schon in der Entstehung …

Ich wünsche Euch an dieser Stelle von Herzen ganz viel Erfolg, bleibt Euch treu und zweifelt nie an Euch! Alles ist besser als Nichtstun.🍀

Bis bald, Ute

21 Comments

  • Reply
    Rike
    20. März 2023 at 7:51

    Liebe Ute,
    was für eine schöne Geschichte wenn auch ohne Happy End. Deine Ballonzeit 🎈 habe ich mitbekommen sooo schön!

    Alles Gute weiterhin und vllt öffnest du ja deine Tore wieder!?

    Dir auch eine schöne Woche,
    Rike

    • Reply
      benbino
      20. März 2023 at 13:50

      Liebe Rike,
      sag niemals nie, das habe ich glaube ich in den letzten Tagen öfter mal gesagt und geschrieben.
      Ich danke dir von Herzen und sende dir liebe Grüße
      Ute

  • Reply
    Susanne
    20. März 2023 at 8:39

    Großartig, liebe Ute! Wir kennen uns ja schon seit den Nähtreffen, also von Anfang an. Wahnsinn, wie die Zeit rennt! Unsere Kleinen sind inzwischen erwachsen geworden. Ach, die Neider! Sie werden immer mehr, und das schlimme ist, sie merken es nicht. Deutschland, deine Neidkultur!

    Ich sende dir ganz liebe Grüße und freue mich, dass du wieder bloggst.

    Viele liebe Grüße, Susanne

    • Reply
      benbino
      20. März 2023 at 13:51

      Liebe Susanne,
      wie schöööön, dass du dich hier meldest. Es freut mich wirklich sehr, dass du geschrieben hast. Ja, die Kleinen sind inzwischen erwachsen. So schön!
      Ich sende dir ganz liebe Grüße nach Köln,
      Ute

  • Reply
    Selin
    20. März 2023 at 10:28

    Liebe Ute, ich bin durch deine Ballons auf dich gestoßen und begleite dich seit dem. Schade, dass du den Shop schließen musstest, ich fand die Ballonpost so wunderschön. ❤️

    Herzliche Grüße aus dem Harz
    Selin

    • Reply
      benbino
      20. März 2023 at 13:52

      Dankeschön, liebe Selin, das freut mich sehr. Ja, die Ballons waren wirklich eine schöne Sache und für mich immer eine Herzensangelegenheit.

      Viele liebe Grüße
      Ute

  • Reply
    Karen
    20. März 2023 at 10:45

    Liebe Ute,
    das hast du so toll geschrieben und ich bin froh, dass ich dich damals gefunden habe und dass ich dich schon so lange begleiten darf. Ich erinnere mich noch gut an unsere Besuche auf den Stoffmärkten und an die abendlichen Näh-Stammtische all der Muttis. HERRLICH!!! Wir sollten vllt. ein Revival starten, das würde bestimmt sehr lustig. All die Geschichten.

    Liebe Grüße, Karen

    • Reply
      benbino
      20. März 2023 at 13:54

      Hahahahaha, ja, das waren Zeiten. Die Stammtische waren legendär! Für ein Revival bin ich immer zu haben. Melde dich gerne per Email.

      Liebe Grüße,
      Ute

  • Reply
    Ella
    20. März 2023 at 11:16

    Liebe Ute, was für eine schöne Geschichte. Einfach ist es nie als Selbständige, da hast du vollkommen recht. In vielen Situationen erkenne ich mich wieder und es tut gut zu lesen, dass es anderen auch so geht. Das tröstet oft und macht Mut.

    Viele Grüße
    Ella

    • Reply
      benbino
      20. März 2023 at 13:56

      Liebe Ella,
      das freut mich sehr. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es manchmal wirklich an die Substanz geht … aber es ist dein Herzblut! Durchhalten, es kommen auch wieder einfachere und bessere Zeiten, glaub’ mir!

      Viele liebe Grüße,
      Ute

  • Reply
    Anne
    20. März 2023 at 12:08

    Hallo Ute,
    eine tolle Story! Schade, dass du aufhören musstest. Machst du denn irgendwann weiter? Hast du Bilder deiner ersten Produkte?

    Liebe Grüße
    Anne

    • Reply
      benbino
      21. März 2023 at 17:16

      Dankeschön, liebe Anne. Schaun mer mal …

      Ja, ich habe noch Bilder.

      LG
      Ute

  • Reply
    carla
    20. März 2023 at 13:12

    liebe ute, das ist ja eine schön story. ich habe schon oft gehört dass es immer auf und ab gibt und auch oft mehrere versuche mit andern produkten. ich habe richtig mitgefiebert. aber trauriges ende.
    grüsse carla

    • Reply
      benbino
      21. März 2023 at 17:27

      Hallo Carla,
      danke für deine lieben Zeilen.
      LG
      Ute

  • Reply
    Claudia
    20. März 2023 at 14:55

    Liebe Ute,
    das ist ja eine richtig bewegende Geschichte. Hast du noch Fotos von den Halstüchern? Ich würde sie gerne mal sehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Frau mit Kind und Selbständigkeit manchmal auf dem Zahnfleisch geht … Hut ab, meine Liebe!

    Ich wünsche dir alles Gute,
    Claudia

    • Reply
      benbino
      21. März 2023 at 17:17

      Dankeschön, liebe Claudia! Ja, ich habe noch Fotos von meinen ersten Produkten, klar.

      LG
      Ute

  • Reply
    Roswitha
    20. März 2023 at 20:47

    Liebe Ute,
    man merkt an diesem schönen Text, dass du mit Herzblut selbständig warst. Frauenpower! Geile Geschichte!

    Roswitha

    • Reply
      benbino
      21. März 2023 at 17:17

      Dankeschön, liebe Roswitha, ganz liebe von Dir.

      LG
      Ute

  • Reply
    Tatjana
    21. März 2023 at 10:09

    Gibt es noch Bilder von deinen Krabbeldecken und Kissen? Gab es die Neider wirklich damals schon? Ich habe das Gefühl die kommen erst jetzt immer mehr aus ihren Löchern diese Neider und Mobber 😁

    Alles Gute für dich, Tatjana

    • Reply
      benbino
      21. März 2023 at 17:18

      Dankeschön, liebe Tatjana,
      du bist jetzt schon die 2. oder 3. die nach Bildern fragt. Ich stelle mal ein paar nachträglich ein.

      LG
      Ute

  • Reply
    Miriam
    31. Oktober 2023 at 18:04

    Liebe Ute, was für eine schöne Geschichte. Toll zu lesen.

    Ich wünsche dir alles alles Gute.

    Miriam

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