Lange habe ich überlegt, ob ich diesen Post schreiben soll. Aber auch traurige Erlebnisse gehören zum Leben dazu, also gehört auch dieser Post für mich in meinen Blog.
Im Dezember 2020, mitten in der ‘heißen Phase’ der Corona Pandemie, kein Impfstoff in Sicht, Ausgangssperren in verschiedenen Bundesländern, Isolation, Einkaufen mit Anmeldung, Restaurants geschlossen … mitten in dieser ganz schlimmen Zeit bekam meine Mutter ihre Diagnose … von einer Ärztin, die mehr wusste als wir, aber nicht mehr als meine Mutter, aber mehr als wir, die Familie, und mehr als ich, die es nicht wahrhaben wollte, die sich so hilflos fühlte … meine Mutter war doch mein Leben lang meine Ratgeberin, meine beste Freundin, meine Mama …
Und dann kam der Tag, an dem sie zu Hause in ihrem Bett für immer einschlief. Für mich persönlich das schrecklichste Ereignis in meinem bisherigen Leben. Trotzdem war es für uns als Familie ein großer Trost, dass sie in dieser schlimmen Zeit nicht allein in irgendeinem Krankenhaus war und niemand hätte zu ihr gekonnt.

Nach so einem schrecklichen Erlebnis, fiel ich in ein tiefes Loch … das Leben lief wie ein Film an mir vorbei. Ich weiß bis heute nicht, wie wir als Familie in dieser tiefen Trauer die Unmengen an Papierkram, Behördengängen etc. erledigt haben. Diese Zeit nach dem Tod meiner Mutter ist in meinem Kopf wie ein dunkler Schleier … einiges weiß ich heute auch gar nicht mehr … vielleicht auch ganz gut so. Ich glaube, der Körper tritt in so einer Situation in eine Art Selbstschutz.
Irgendwann, nach einer Zeit tiefster Traurigkeit, tauchte ich aus meinem Loch wieder auf. Man nimmt ganz langsam wieder aktiv am Leben teil, versucht den Alltag zu regeln und in den täglichen Trott zurückzukehren. Das ist wichtig. Die Gespräche mit Familie, Freunden, mit dem Steinmetz für die Grabgestaltung gehörten für mich ebenso zur Trauerbewältigung, wie der fast tägliche Gang zum Grab meiner Mutter.
Inzwischen ist knapp ein Jahr vergangen. Aufgrund der Corona-Krise dauern die Materialbestellungen und Arbeiten für die Grabgestaltung immer noch an …
Wir lernen inzwischen mit der Trauer zu leben. Manchmal kommt sie, wie ein Schlag aus dem Nichts und manchmal reden wir über meine Mutter und lachen über die wunderschönen Erlebnisse mit ihr. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Aber auch das gehört zur Trauerbewältigung dazu, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. Es ist ganz legitim, im Leben wieder glücklich zu sein, Spaß zu haben und dankbar für das Leben zu sein. Ja, das Leben geht weiter …

Wir sind glücklich und dankbar, dass wir während ihrer Lebzeiten so viele wundervolle Erlebnisse und soviel Spaß mit meiner Mutter hatten. Die schönen Erinnerungen zählen und lassen uns wieder glücklich sein … meistens fröhlich, manchmal aber auch traurig.
Die Trauer verändert sich, verschwinden tut sie nie!
… habt viel Freude an allem, was Ihr tut und bleibt glücklich, Eure Ute
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